Omnidance

ReminisDance + NuDance = OmniDance

Tiga und sein Label Turbo Recordings versuchen sich nach über 60 Releases an ihrer ersten Compilation. Ihre alten Hits werden dem aktuellen Output gegenübergestellt. Wie von Tiga und seiner Plattenschmiede gewohnt: Feierstimmung ohne Rücksicht auf Verluste.

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Anfang der Nuller Jahre war technoider Electro-Clash rund um DJ Hells Gigolo Records der Sound der Stunde aus Europa und brachte neben maximalem Techno auch Glamour und Show-Elemente in die Clubs. In Amerika war es zu dieser Zeit wieder etwas ruhiger geworden was die elektronische Clubmusik betraf. Der größte Impetus kam neben Deutschland, Italien und den Benelux-Ländern aus Kanada – ausgehend von Turbo Recordings. Im Zuge dieser Veränderungen der Clubkultur erspielte sich der kanadische Performer, DJ und Labelbetreiber Tiga durch seine Bühnenqualitäten und einen speziellen pumpenden Electro-Sound, der auch vor Pop nicht zurückschreckte, eine landesübergreifende Fanbase. Turbo Recordings prägte zu Beginn des neuen Jahrtausends das Genre Electro wie kein zweites Label aus Übersee.

Seine wahren Talente als Label-Boss stellte Tiga aber erst in den letzten Jahren unter Beweis. Als die Popularität von Electro-Clash diesem schlussendlich den Hals und auch das Rückgrat brach, öffnete er sich progressiverem elektronischem Pop und signte neben Electro-House-Acts, auch straightere Techno-Acts und näherte sich dem New Rave-Electro an. Diese Rechnung ging auf und Turbo gehört nach wie vor noch immer zu einem der beliebtesten Labels in diesem Segment der Tanzmusik. Diese erste Compilation spiegelt jene Entwicklung gut wieder. „Omnidance“ ist eine prall gefüllte umgemixte Doppel-CD-Compilation und darauf zu finden sind wichtige Wegbegleiter des Labels wie Boys Noize (den Tiga mehr oder minder mitentdeckte), Proxy, Chromeo, Popof, DMX Krew, Dahlbäck & Dahlbäck, D.I.M., Cari Lekebusch, Compuphonic & Kolombo oder Guy J. Sehr zeitgeistig und nach vorne blickend stellen sie ihre alten Hits dem aktuellen Output gegenüber und schaffen es so ihren homogenen Labelsound sichtbar zu machen.

Turbo-Tracks sprachen und sprechen immer noch eine eindeutige Sprache. Die pumpenden Electro-Tracks funktionieren im Clubkontext, egal ob bei Techno-Fans, New Rave-Headbangern oder Pop-Hörern gleich. Obwohl sie nicht immer den manchmal gewünschten Spielraum für DJs und Tänzer offen lassen, sind sie was ihre Funktionalität und den Peak-Time-Faktor angeht mit wenig zu vergleichen. Außer vielleicht mit dem Sound einiger New Rave-Meister. Aber das ist eine andere Geschichte.

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