Leider recht melodramatisch beschäftigt sich »Orphan Black« nicht mit den Auswirkungen vom Klonen von Menschen an sich, sondern bleibt bei der Betrachtung veschiedener Milieus hängen.
»Orphan Black« nimmt sich eines Sci-Fi-Themas an und versetzt es in unsere Gegenwart – nicht unähnlich zu »Real Humans«. Diesmal geht es um das Klonen von Menschen, das zwar nicht an sich diskutiert wird, aber den Plot bestimmt. Sarah Manning ist eine Großstadt-Bewohnerin, die nicht nur private Probleme hat, sondern auch noch den Selbstmord einer Frau beobachtet, die wie sie selbst aussieht. Kurz entschlossen übernimmt sie deren Leben – um zu erkennen, dass die Frau und sie nur zwei von rund zehn Klonen sind. Klone, die einer nach dem anderen getötet werden sollen. Die daraus resultierende Krimihandlung kommt erst in den letzten Folgen der ersten Staffel in Gang, davor, aber auch dann noch beschäftigt sich »Orphan Black« leider recht melodramatisch mit den unterschiedlichen Milieus, in denen die Klone zu Hause sind: eine Soccer Mom, deren Familienleben durcheinander gerät, eine Polizistin, eine religiös verwirrte Frau, eine lesbische Wissenschaftlerin und noch einige mehr. Alles wirkt ein bisschen so, als hätten die Macher im Auftrag eines öffentlich-rechtlichen Senders gehandelt. Bemüht um Kanten und letztlich doch harmlos. Hier wäre mehr möglich gewesen.