Scheint es zunächst ungewöhnlich, dass ein Album wie „Tooth & Claw“ über bloßes Datenverschicken entstanden sein soll, so verdutzt die Tatsache, dass die drei Beteiligten gerade mal 16 beziehungsweise 18 Jahre alt sind, noch mehr. Denn die Debütplatte dieser amerikanischen Teenager ist eine psychedelisch-versponnene Freakfolkgroßtat, die längst nicht mehr bloß im Fahrwasser des Animal Collective […]
Scheint es zunächst ungewöhnlich, dass ein Album wie „Tooth & Claw“ über bloßes Datenverschicken entstanden sein soll, so verdutzt die Tatsache, dass die drei Beteiligten gerade mal 16 beziehungsweise 18 Jahre alt sind, noch mehr. Denn die Debütplatte dieser amerikanischen Teenager ist eine psychedelisch-versponnene Freakfolkgroßtat, die längst nicht mehr bloß im Fahrwasser des Animal Collective schwimmt.
Die fragilen und angedeuteten Songkonstrukte beherbergen zwar Tonnen diversester Geräuschquellen, angefangen bei verrauschten Fieldrecordings und Samples über beschwingte Banjos und bekiffte Akustikgitarren bis hin zu Spielzeugpianos, wirken dabei im Gesamtkontext der Platte aber so homogen und stilsicher, dass die Mär, die Band habe sich erst letztes Jahr über MySpace kennengelernt und ebendort auch ihr Label gefunden, fast wie ein humorvoller Seitenhieb auf aktuelle Mythen des Musicbiz wirkt.
Von einer Plattenschmiede wie Fat Cat sind derartige Promo-Scherze allerdings nicht anzunehmen. Vielmehr bewahrt man sich mit dem Signing von Our Brother the Native abermals den Ruf von Goldgräbern, die es verstehen, Moden, wie der des so genannten Freakfolk, nur unter der Bedingung höchster Qualität zu folgen. Und auch wenn die jungen Burschen mit ihrer charmant verschrobenen Art und ihren hohen kratzigen Stimmen teils recht weit in die Nähe von Coco Rosie und des eingangs erwähnten Animal Collective rücken, ist ihr experimentellerer, collagenhafterer Zugang bei Stücken wie „Nautical Spirits“ äußerst erfrischend und gewissermaßen einzigartig.