Vorbildlich, so etwas sieht man als Musikjournalist gern. Oft muss man KünstlerInnen ja beinahe zwingen, etwas über ihre Einflüsse und musikalischen Inspirationsquellen zu erzählen, im Fall von Panda Bear alias Noah Lennox kann man sich das aber getrost ersparen: Eine ganze Seite im Booklet seines mittlerweile dritten Soloalbums „Person Pitch“ widmet der Animal-Collective-Mann seinen musikalischen […]
Vorbildlich, so etwas sieht man als Musikjournalist gern. Oft muss man KünstlerInnen ja beinahe zwingen, etwas über ihre Einflüsse und musikalischen Inspirationsquellen zu erzählen, im Fall von Panda Bear alias Noah Lennox kann man sich das aber getrost ersparen: Eine ganze Seite im Booklet seines mittlerweile dritten Soloalbums „Person Pitch“ widmet der Animal-Collective-Mann seinen musikalischen Ziehvätern und –müttern, von denen den Beach Boys als direkte Bezugsquelle wohl die Hauptrolle in diesem psychedelischen Schauspiel in sieben Akten zukommt.
Wie ein zwitschernder Brian Wilson in Höchstform, sprich zur Zeit der „Smile“-Sessions, navigiert Lennox durch die spartanischen Rhythmusgerüste und Fieldrecordings des Albums und zaubert dabei unglaubliche Popmomente aus seinem Zylinder, die im klassischen Animal-Collective-Lo-Fi-Soundköstüm von den Rändern des Musikuniversums angereist zu kommen scheinen.
Wunderbar atmosphärisch und abgrundtief noisig zugleich stellt Panda Bear die großen Augenblicke drogengetränkter Popmusik nach, ist dabei einmal der „Revolver“ in John Lennons Hand, holt sich für „I’m Not“ Anleihen bei „Denver’s most freakiest“ Lothar and the Hand People, um dann mit „Bros“ in einen zwölfminütigen Krautrock-Rausch zu verfallen. Wenn sich rückwärts gewandte Zukunftsmusik so anhört, braucht man sich vor Stagnation im Popgeschäft wahrlich nicht zu fürchten.