John Tejada lässt den Dancefloor in den Hintergrund treten und dreht seinen Sound Richtung Pop. Musikalität, Gespür und Erfahrung schützen ihn vor Kalkbrennerei.
Viele Techno-Heads schütteln vermutlich schon beim Hören des ersten Album-Tracks angewidert den Kopf. Eine Melodie, die so einnehmend schön und poppig tönt, dass einem definitv andere Schlagwörter als Techno oder DJ in den Sinn kommen, erklingt und gibt die Richtung des Albums vor. John Tejada lässt seinem inneren Pop-Komponisten freien Lauf und morpht Electronica, Techno und Pop zu einem reizvollen Hybriden. Was uninspiriert, charttauglich und nach bewährten Rezept klingt, hört sich bei Tejada soundseitig fast futuristisch an. Die Beats auf „Parabolas“ sind nur der nötige Pulsschlag der Tracks, das eigentliche Augenmerk liegt auf den Arrangements, den Melodien, dem Aufbau und dem Klang der Musik. Zum Beispiel driften die Töne der Melodiefiguren immer mal wieder ein paar Hertz von ihrer eigentlich richtigen Frequenz ab und schaffen so ein innovatives und spannendes Klangbild, das gängigen Pop-Ästhetiken neue Nuancen abringt. Die Tracks sind wunderschön, schwelgerisch, musikalisch und voller Akzente, verlieren aber trotzdem nie den Groove aus den Augen. Passender könnte auch die neue Allianz mit Kompakt nicht sein. John Tejadas zweiter Frühling hat soeben begonnen.