Planet Terror

Die Tonspur rattert, das Bild ist verschmutzt, ein alter MPAA-Trailer warnt vor dem Inhalt des Hauptfilms. Vor dem darf Rodriguez-Kumpel Danny Trejo aka „Machete“ noch in einem Trailer auf einen bronsonesken Rachefeldzug gehen. Solcherart eingestimmt und abgestumpft, rast „Planet Terror“ mitten ins Herz: eine Soldatentruppe mutiert nach dem Kontakt mit einer neuartigen Biowaffe zu ansteckenden […]

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Die Tonspur rattert, das Bild ist verschmutzt, ein alter MPAA-Trailer warnt vor dem Inhalt des Hauptfilms. Vor dem darf Rodriguez-Kumpel Danny Trejo aka „Machete“ noch in einem Trailer auf einen bronsonesken Rachefeldzug gehen. Solcherart eingestimmt und abgestumpft, rast „Planet Terror“ mitten ins Herz: eine Soldatentruppe mutiert nach dem Kontakt mit einer neuartigen Biowaffe zu ansteckenden Eiter-Zombies und droht die gesamte Menschheit in den Tod zu stürzen. Eine Gruppe zufällig Überlebender, darunter Ex-Stripperin Rose McGowan mit bald amputiertem Bein und Terminator-Bekämpfer Michael Biehn, rottet sich zusammen und sagt der Ekelpartie den Kampf an. „Planet Terror“ ist wie „Deathproof“ – Quentin Tarantinos Teil des Konzeptfilms „Grindhouse“ – gekennzeichnet von einer Verehrung für das Billigkino der 70er-Jahre bei einer gleichzeitigen postklassischen Spielerei mit dessen Codes. Rodriguez geht sogar soweit und lässt eine ganze Filmrolle zugunsten einer artifiziellen Authentizität verschwinden. Dennoch wirkt sein Film weniger akademisch und cool wie der von Tarantino – „Planet Terror“ ist eine überreiche Schlachtplatte und als solche näher an den Vorbildern. Die Alteration von Üppigkeiten, der Einsatz von Brust, Eiter und Blut, machen den Film zu Rodriguez persönlichem Caligula: ein barock ausgestattetes, schlecht gespieltes Abfallprodukt der Unterhaltungsindustrie. Als solches kann man nur scheitern: „Planet Terror“ tut das sympathisch und ohne Niveau.

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