Polarrot

Dass Werbeprofis aus der Schweiz gute Romane schreiben können, wissen wir seit Martin Suter. Patrick Tschan bestätigt das nun mit seinem zweiten Roman Polarrot.

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Patrick Tschan hat lange in der Werbebranche gearbeitet und dementsprechend direkt und treffsicher funktioniert die Sprache seines zweiten Romans. In Polarrot entwirft Tschan das Portrait eines Helden, wie er politisch fragwürdiger kaum daherkommen könnte. Jack Breiter ist ein Bauernsohn, der als gieriger Emporkömmling nicht davor zurückschreckt, sich mit den Nazis einzulassen, um in höhere gesellschaftliche Kreise aufzusteigen, und auch ansonsten moralisch flexibel ist.

Dabei begegnen ihm auf knapp 350 Seiten unterschiedlichste Charaktere, denen Tschan in kürzester Zeit und auf unterhaltsame Art und Weise ausreichend Tiefe verleiht.

Dank gründlicher und vielseitiger Recherche liest sich Polarrot als interessante Geschichts-Lektion über die teils unrühmliche Rolle der Schweiz während der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs, als Gesellschaftsroman und packender Thriller. Gute Unterhaltung.

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