Poni Hoax

Die Debütsingle der fünf Pariser kommentierte der kanadische DJ und Produzent Tiga mit den Worten „‚Budapest‘ is so good I even bought it“. Es ist tatsächlich ein großartiger Track, pumpender Italodisco samt Cello (!) – allerdings mit einem schockierenden Text, der ein Horrorszenario angesichts persistenten Judenhasses beschreibt: „The burning synagogues are lighting up all of […]

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Die Debütsingle der fünf Pariser kommentierte der kanadische DJ und Produzent Tiga mit den Worten „‚Budapest‘ is so good I even bought it“. Es ist tatsächlich ein großartiger Track, pumpender Italodisco samt Cello (!) – allerdings mit einem schockierenden Text, der ein Horrorszenario angesichts persistenten Judenhasses beschreibt: „The burning synagogues are lighting up all of Budapest.“ Allein hier in Wien wurden während der Novemberpogrome im Jahre 1938 42 Synagogen und Gebetshäuser in Brand gesteckt …

Aber zurück zur Musik: Der Rest der Platte bewegt sich vorwiegend in anderen Genres: Electropop Noir, Glam und Wave. Tigersushi-Honcho Joakim arbeitet nun bereits seit Jahren auf höchstem Niveau und hat auch hier, an den Reglern, wieder alles richtig gemacht. Gekoppelt mit eindrucksvollem Songwriting und variationsreicher Instrumentierung ist ein eigenständiges Album mit reichlich Charisma entstanden. Jarvis Cocker und Bryan Ferry schleifen Nick Cave auf die Tanzfläche eines Pariser Nachtclubs, wo sie zu den Retro-Keyboards von „Cheerleader in My Dreams“ routiniert mit den Hüften wackeln, bevor ihnen die hitzigen Gitarrenakkorde von „She Sells Anger“ ihr gehobenes Alter ins Bewusstsein rücken und sie die schnellen Sequencer-Sounds von „L.A. Murder Hotel“ müde, aber glücklich zurück an die Bar schicken. Santé!

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