“You will burn alone this time“: Blueneck zelebrieren die hohe Kunst der emotionalen Tragödien. Melancholische Emo-Pianomusik für Freunde des dramatischen Leidens.
Wer schwelgerische Tränenmusik nicht aushält, sollte einen großen Bogen um “Repititions“, dem dritten Album der britischen Band Blueneck machen. Freunde des dramatischen Leidens werden mit der Platte allerdings ihre schmerzhafte Freude haben. “You will burn alone this time“, säuselt Sänger Duncan Attwood im Opener “Pneumothorax“. Getrieben von einem hallenden Piano sowie tiefdunklen Violinen- und Celloklängen, verbreitet der Song eine medizinisch unterkühlte Krankenhausatmosphäre. Auch Lieder wie “Venger“, “Sleeping Through A Storm“ oder “Ellipsis“ trainieren die Tränendrüse, ohne die Kitsch-Rezeptoren zum Überlaufen zu bringen. Am schönsten weint es sich an den spärlich instrumentierten Stellen der Platte. In ihren besten Momenten klingen Blueneck dabei nach einer britischen Version der Palace Brothers, in ihren weniger guten Momenten nach pathosbefreiten Coldplay-Epigonen. Alles in allem ist “Repititions“ ziemlich abgerundete, melancholische Emo-Pianomusik für Liebhaber der hohen Kunst der emotionalen Tragödie – nicht mehr und nicht weniger.