Blieb Teil 6 versagt, gelingt hier ziemlich gut: das Spiel mit der Angst. Ein waschechtes "Resident Evil" mit gewohnten Stärken und Schwächen.
Es wurde ja viel geschimpft über "Resident Evil 6". Letztlich war es aber ein grundsolides Actiongame; lediglich den Spirit der frühen Teile ließ es vermissen. Was mit Teil 5 begann, wurde fortgeführt: weniger (bis gar kein) Gruseln zugunsten fetter Shootouts.
"Resident Evil: Revelations", das ursprünglich auf dem 3DS erschien, ist nun als HD-Fassung für Konsolen und PC erhältlich. Erstaunlicherweise schafft es das einstige Handheld-Game, regelmäßig schaurige Momente zu liefern. Enge Korridore, durchdacht platzierte Monster, Munitionsknappheit – ein Horrorspiel der alten Schule. Das betrifft leider auch die anspruchsvollen Rätsel und ein Backtracking, das schamlos bereits besuchte Areale wieder verwertet. Doch auch jene Kritikpunkte sind nun mal Charakteriska der Serie; Resi-Fans der ersten Stunde freut’s, alle anderen eher weniger. Ein Zugeständnis an aktuelle Trends mussten die Entwickler dann scheinbar doch machen: immer wieder gilt es, Wellen anstürmender Feinde auszumerzen.
Sei’s drum, wenn es "Resident Evil" sein muss, dann am besten "Resident Evil: Revelations" spielen. An die Klasse von "Dead Space" reicht es jedoch nicht heran.