Romborama

Der Name des neuen Werks von Birdy Nam Nam hätte ebenso gut der Untertitel zum 2008 von Justice veröffentlichen Musikvideo „Stress“ sein können. Dass die beiden Aushängeschilder des Ed-Banger-Labels auch auf „Manual For Successful Rioting“ ein wenig mitproduziert haben („Trans Boulogne Express“, „The Parachute Ending“), passt da wie die Rave-Faust aufs Rap-Auge. Neuerdings galoppieren besonders druckvolle Beats bei den vier Franzosen durch die Tracks und brechen gelegentlich gewaltig aus früheren HipHop- oder Downtempo-Kontexten aus. Ihrer ohnehin experimentierfreudigen Vorgeschichte entsprechen diese aufbäumenden Electro-Hybride aber trotzdem.

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Neu klingt Derartiges nach MSTRKRFT und Co. freilich nicht mehr, in diesem Fall aber genauso funktional wie funktionierend. Italien trägt ja nicht nur mit dem Vatikan sein Kreuz, sondern kennt es auch als von Justice entfremdetes Hedonismus-Symbol. „Stress“ hätte nämlich auch als Titel für das Debüt von The Bloody Beetroots durchgehen können. Zumindest klingt sehr vieles nach dem besagten Track. Nur, dass es auf „Romborama“ in Summe noch derber und brachialer zugeht. Produzent Bobby Rifo lässt zwischen den düsteren, lärmenden und knüppelharten Nummern zwar seine Vorliebe für orchestrale Instrumentierung, Horrorfilm-Soundtracks oder Disco-Balladen durchschimmern, was dem ausladenden Album auch die nötige Abwechslung verleiht. Über den Gesamteindruck der Monotonie, kann die hörbare Liebe zu Dramaturgie und Detail aber nicht hinwegtäuschen.

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