Spannender Electropop mit saftiger Disco-, Soul- und Oldschool-House-Grundierung. Hier werden auch Popverächter satt. Dass sich ehemalige Automato-Musiker und eine Hercules & Love Affair-Chanteuse hinter Jessica 6 verstecken, schadet auch nicht.
Ein ähnliches Sound-Konzept hat schon einmal funktioniert – Hercules & Love Affair wurden mit ihrer Mischung aus 90er-House, Disco und Pop über Nacht zu Superstars eines sich damals gerade wieder im Auflammen befindenden House- und Disco-Flächenbrands. Nomi Ruiz, eine der Hercules & Love Affair-Sängerinnen, werkt mit ehemaligen Musikern der Band Automato an einer poppigeren Variante dieser Musik. Sie tappen dabei nicht in die Falle den Hercules & Love-Affair-Sound nur spröde nachzustellen, sondern geben ihrer Musik andere Schattierungen mit auf den Weg. Nicht mehr der Club ist Hauptbezugspunkt, sondern klassischere Popsong-Strukturen. Gitarren-Riffs, oganische Percussion und ausladende Lyrics sind hier ebenso möglich. Von gallopierenden NYC-Disco-Tracks über soulige Midtempo-Popballaden mit düsteren Lyrics bis zu melodischem Disco-House geht die Reise für den Hörer. Gekonnt balanciert man zwischen Euphorie und Melancholie ohne ins Straucheln zu kommen. Wunderschöner Studio-Pop eben.