Wahrscheinlich schlägt den vier Herren von Seven Sioux nichts mehr auf den Magen, als mit dem Begriff „Legende“ gebrandmarkt zu werden. Nicht zu leugnen ist aber, dass das ursprünglich zur Gänze in Linz beheimatete Quartett Ende der 80er, Anfang der 90er so etwas wie eine Institution (noch so ein problematisches Wort) in der Punk- & […]
Wahrscheinlich schlägt den vier Herren von Seven Sioux nichts mehr auf den Magen, als mit dem Begriff „Legende“ gebrandmarkt zu werden. Nicht zu leugnen ist aber, dass das ursprünglich zur Gänze in Linz beheimatete Quartett Ende der 80er, Anfang der 90er so etwas wie eine Institution (noch so ein problematisches Wort) in der Punk- & Hardcore-Szene im Land mit dem A darstellte. Die eigene Musik in Folge einer natürlichen Abwehrreaktion auf die Schublade Emocore als Birkencore bezeichnend, gab man sich wütend, leidenschaftlich, gefühlsbetont.
Als dann letzten Frühling vierzehn Jahre nach der letzten 10-Inch ein Album mit neu aufgenommenen Versionen von Songs vergangener Veröffentlichungen auf dem Label Fettkakao erschien, kam das einer mittleren Sensation gleich. Mit einer kleinen Änderung in der Besetzung (Drummer Huckey ist nun vorwiegend bei Texta tätig) gibt es von Rainer Krispel, Horst Buttinger, Peter Hofstätter und Pezzy Unterweger erstmals seit 1992 neues Material, und was für welches.
Wenn nur jede zehnte heimische junge Band ähnlich frisch, ähnlich energiegeladen, ähnlich sendungsbewusst (Politik ist Alltag ist Politik) zu Werke ginge, wäre schon einiges gewonnen. So bleibt zu hoffen, dass in Zukunft noch mehr von dieser zwischen Hüsker Dü, alterndem Neil Young und Joe-Strummer-Verehrung pendelnden und von D.C.-Geist umwehten Musik zu hören sein wird und dass sich diese Band nicht allzu bald in den musikalischen Ruhestand begibt.