»Sex & Drugs & Rock & Roll« ist eine gefühlvolle Hommage auf den Entertainer Ian Dury und so wie er selbst oftmals laut und manchmal leise.
Der britische Poet und Entertainer Ian Dury (Andy Serkis) gehörte in den späten 70er Jahren mit zu den bedeutendsten und exzentrischsten Protagonisten der britischen Punk und New Wave-Musik. Vor allem textlich stichelte Dury gekonnt. Seine sarkastischen Bemerkungen im Cockney-Englisch, sein anrüchiger Humor und die lyrischen Wortspiele trafen mitten ins politisch Unkorrekte. Ian Durys Aufmüpfigkeit war dabei auch von seiner Gehbehinderung geprägt. Als Siebenjähriger erkrankte er an Polio und lernte bereits als Kind sich durchzusetzen. Inhaltlich dient die musikalische Karriere von Ian Dury And The Blockheads eher als Rahmenhandlung. Größere Bedeutung kommt dem persönlichen, teils tragischen Privatleben des britischen Entertainers zu. Regisseur Mat Whitecross (»The Road To Guantanamo«) zeichnet ein vielschichtiges Bild eines launischen und oft bizarr anmutenden Mannes. Seine sensiblen Seiten zeigt Dury selten, dann vor allem in der Beziehung zu seinem Sohn Baxter (Bil Milner) und seiner ersten Frau Betty (Olivia Williams). Der innere Kampf Durys, die Aggressionen gegen sein nahes Umfeld und die unterkühlte Beziehung zu seinem Vater (Ray Winstone) vervollständigen das ungeschönte Porträt. Der Film wechselt wiederholt zwischen ausgelassenen und tragischen Passagen aus Durys Leben, wirkt teilweise gar wie ein inszeniertes Theaterstück. »Sex & Drugs & Rock & Roll« ist ein unerwartet unterhaltsamer und persönlicher Rückblick auf den 2000 verstorbenen Künstler. Dazu tragen auch die exzellenten Schauspielleistungen bei, vor allem Andy Serkis macht diese Filmbiografie zu einem Erlebnis.