Mr. Day erinnert an die gute alte Zeit des Soul, ohne sich mit Zitaten zu verzetteln. Sein Talent bringt trotz Nostalgie etwas Frische.
Mr. Day versteht sein Handwerk. Nicht nur weil der Franzose als Sänger in den Bands The Dynamics und Metropolitan Jazz Affair bereits Erfahrungen und Anerkennungen sammeln konnte. Sondern schlichtweg auch deshalb, weil er über die richtigen Hände in den richtigen Plattenkisten verfügt. Mit seinem ersten Solowerk “Small Fry“ erweist er sich als großer Rezitator vergangener Blütezeiten des Soul Pop. Mehr als vergleichbare Kollegen wie Mayer Hawthorne oder Jamie Lidell, sucht er dabei die Nähe zum Original. Reminiszenzen an Curtis Mayfield oder Motown verstehen sich da genauso von selbst wie eine Coverversion von Dusty Springfield (“Spooky“). Altbacken klingen seine Kompositionen dennoch kaum, in der Frische ihrer Darbietungen erinnert er stellenweise an gelungene Huldigungen, wie man sie beim letzten Jazzanova-Album wiederfindet. Von zart gehauchten Balladen, kraftvollem Tanzaufforderungen, elektrisiertem Funk und eingängigem Groove reicht das Spektrum des Mr. Day und lässt unaufdringlich Gegenwärtiges ausblenden.