Solace

John Tejada und Takeshi Nishimoto perfektionieren ihren Akademiker-Post-Rock. Schön. Aber auch irgendwie sehr nüchtern.

Aus rechtlichen Gründen werden Artikel aus unserem Archiv zum Teil ohne Bilder angezeigt.

John Tejada ist ein angesehener Techno-Produzent. In Wien geboren, lebt dieser nun schon einige Zeit im San Fernando Valley. Takeshi Nishimoto ist ein klassisch ausgebildeter, aber ruheloser Gitarrist. Er arbeitet selten mit den gleichen Leuten, wandert von Projekt zu Projekt. Nur zu Tejada kehrt er immer wieder zurück. „Solace“ ist ihr fünftes gemeinsames Album und die Post-Rock-Schublade ist dafür fast zu klein. Aber wie soll man Musik sonst nennen, die sich Songstrukturen verweigert, ohne Stimme auskommt und mit Gitarre und Rhythmus zerlegte Melodiebögen zaubert? I’m Not A Gun kommen nicht aus dem Bandkontext, sind sicher dem klassischen Komponieren näher und beide Perfektionisten. „Solace“ erreicht damit zwar einen Höhepunkt an ausgeklügelter Produktionstechnik und in der Balance zwischen dem Zerlegen und Schaffen von Akkorden und Melodien, letztlich ist das Album aber auch geradezu steril und in gewisser Hinsicht leidenschaftslos. Die völlige Hingabe an die Perfektion kann auf andere schon mal recht ernüchternd wirken.

Newsletter abonnieren

Abonniere unseren Newsletter und erhalte alle zwei Wochen eine Zusammenfassung der neuesten Artikel, Ankündigungen, Gewinnspiele und vieles mehr ...