Martina Topley Bird exponiert ihre Stimme zu minimalistischem Klang. Bei ihren Neuinterpretationen gilt: Weniger ist mehr ist weniger.
Erst 2003, mit ihrem Debüt „Quixotic“ ist Martina Topley Bird etwas aus dem Schatten ihres Trip-Hop-Umfelds getreten. Bekannt wurde sie ab Mitte der 90er vor allem durch die Zusammenarbeit mit ihrem Ex-Partner Tricky, später kamen dann auch Massive Attack als Kollaborateure hinzu. Fünf Jahre später folgte schließlich das von Danger Mouse produzierte „The Blue God“. 2010 scheint sie wiederum genug von übertünchender Elektronik zu haben. Mittlerweile bei Damon Albarn und dessen Label gelandet, legt sie nun ein Werk vor, das allein ihre Stimme betonen soll. 15 Songs hat sie dafür ausgewählt, hauptsächlich Neuinterpretationen ihrer ersten beiden Alben. Nuanciert von stark reduzierter Instrumentierung, gelingt es Martina Topley-Bird durchwegs ihr Organ zu exponieren. Doch nur selten klingt sie außergewöhnlich genug, um dauerhafte Spuren zu hinterlassen. Zurück bleibt der Eindruck vereinzelte Glücksfälle wie das hypnotisch sanfte „Lying“, die minimalistischen House-Grooves bei „Poison“ und „Intro“, das Beinahe-Acapella-Stück „Ilyah“ oder das verzerrte „Too Tuff To Die“. Der Rest scheint eher zu entschlafen (besonders wenn man an vergleichbare Künstlerinnen wie Beth Gibbons denkt).