Der eigenständige Liedermacher hält verspielt und pur die Versprechen seiner Vorgänger-Werke.
Der gewitzte Lockenkopf startete vor ein paar Jahren in unerwarteter Manier als zurückgenommener Songwriter mit sensiblem Liedgut. Verwunderlich wie verstörend, nachdem Horwath als DJ witzig stringent mit Beats gearbeitet hatte. Mit namhafter Unterstützung aus dem hohen Norden legte er beim Zweitling „Sleepyhead“ stark in den Arrangements nach und brach gen Pop mit Glanz auf. Was ist die Logik und Erwartung für das nächste Album? Falsch. Mit Quergeist Gerald Votava an den Reglern und Bass-Saiten formte sich erneut eine überraschende Mannschaft mit Kyrre Kvam als ausgelassenem Gitarrero und – erneute Adelung – den Element Of Crime-Meistern Richard Pappik für die Rhythmik und Sven Regener als Mixer und Blasinstrumentalisten. Der Weg geht klar aufs reduziert Filigrane mit vielen witzigen Einlagen, dem Mut, das vermeintlich Falsche stehen zu lassen, den gemeinsamen Flow zu zelebrieren. Einfach die gezwungene Sauberkeit der schnell abgegriffenen Perfektion vor der Türe frieren lassen und dafür der eigentlichen Wärme des starken Songwritings einen Palast bauen. Fazit: der maskierte Sandler des Blues mit Moog macht sich verdammt gut in seinem ganz eigenen Las Vegas der Glanzlichter.