Fastcore, Powerviolence, Grindcore? Egal! Cold World aus Wien haben schon 25 Jahre auf dem Buckel und lärmen immer noch. Dieses Mal gemeinsam mit Hummingbird of Death aus Idaho. Solide.
Etwas ärgerlich ist es schon, dass sich irgendwann in den 2000er-Jahren eine US-Metalcore-Band ebenfalls Cold World nannte. Die machen richtigen Kacke-Hardcore, veröffentlichen aber auf Deathwish und sind damit in diversen Suchmaschinen höher gerankt. Dass es Cold World seit mittlerweile 25 Jahren gibt, hilft da leider auch nichts. Seither ist der Zusatz “Vienna” halt nicht ganz unwichtig. Aber egal. Denn die Gefahr verwechselt zu werden, gibt es ohnehin nicht.
Auf der aktuellen Split-12” mit Hummingbird of Death (Boise, Idaho) fröhnt das Wiener Quartett wieder dem Fastcore. Die neun Songs in zehn Minuten werden richtig hingerotzt und rausgekotzt. Ganz ungewöhnlich: Die doch sehr stattliche Produktion. Hummingbird of Death schließen in dieser Hinsicht dann eher an die Soundtradition des letzten Jahrtausends an. Ihre neun Powerviolence-Songs in unter neun Minuten kommen nicht ganz ohne rauschen und knarzen aus. Insgesamt aber eine wirklich sehr solide Split-12” auf einem der momentan angesagtesten Labels (Deep Six) in diesem Genre.
Nicht unerwähnt bleiben sollte auch das Cover. Verwendet wurde hierfür ein Bild aus dem Projekt “One Third – A project on food waste” des Wiener Fotografen Klaus Pichler. Der Release der Split-LP und das 25-jährige Bandbestehen werden nun auch gemeinsam mit Klaus Pichler am 22. Oktober 2013 in der Grellen Forelle gefeiert. Neben einem Cold World-Konzert gibt es eine von Klaus Pichler angefertigte Gammelinstallation und Großbildprojektionen mit teils unveröffentlichten “One Third”-Aufnahmen zu sehen. Allen Nicht-FPÖ-Wählern (hier oder hier) und Fans von Infest & Co. sehr zu empfehlen.