Nach Delorean und El Guincho sind Crystal Fighters der neue Trommelwirbel im Rausch des Polyrhythmus. Spanien ist das originellere Brooklyn.
Die Crystal Fighters aus Spanien und Großbritannien gehören zu jenen wohltuenden Debütanten, die dem Konformismus von Genre-Begrifflichkeiten gelassen entgegengrinsen. Hippie Rave, Tribal Pop, Cosmic Electro oder doch Tropical Folk? Völlig egal, die drei- bis fünfköpfige Band weiß es sowieso besser und widmet sich lieber ihren harmonisierenden Tanzstücken. Mithilfe traditioneller baskischer Schlag- und Flöteninstrumente (Txalaparta, Tabór bzw. Txistu), geheimnistuerischen Chorgesängen, Gitarren und flimmernder Elektronik haben Chrystal Fighters elf verträumte Polyrhythmen geschaffen. Als Album klingt das erfrischend bis hinreißend. Darüber hinaus wissen Songs wie das fiebrige „Xtatic Truth“, das verwaschene „Champion Sound“, der Dubstep-Choral „Swallow“ oder das hymnischen „I Love London“ aber auch gegenwärtigen Dance-Pop geschickt zu interpretieren. Nach Delorean und El Guincho sind Crystal Fighters die nächsten Lichtgestalten mit spanischem Wurzeln, an denen man 2010 nicht vorbei kommt.