Sehr klassischer Deep House voller überschwenglicher Synth-Melodien. Martin Dawsons Tracks sind gut, aber zu konventionell.
Martin Dawson ist ein erfahrener Dancefloor-Gladiator und weiß genau, was er tut. Als King Roc veröffentlichte er jahrelang erfolgreiche Maxis und im Doppelpack mit Giles Smith (Secretsundaze) fiel er mit Two Armadillos auf. Auf seinem jüngsten Album arbeitet er zuckrig süße Melodien in deepe House-Tracks ein. Jeder Sound sitzt, kein Ton tanzt aus der Reihe, alles ist wünderschön arrangiert und perfekt abgeschmeckt. Auf Albumlänge wird Martin Dawson genau das zum Verhängnis. Die Soul-Vocals sind zu traditionell, die Synthesizer-Melodien zu schöngeistig, die Chicago-House-Einsprengsel zu klassisch. Insgesamt wirkt die Platte ungewollt bieder und kitschig. Vor Jahren hätte er damit jeden House-Enthusiasten zum Jubeln gebracht, heute nicht mehr. Ein richtig gut produziertes Album, das unbedingt gefallen will und gerade deshalb einen leicht angestaubten Beigeschmack hinterlässt.