Swan Lake ist ein Zusammenschluss dreier Leute, die sonst in der zweiten Reihe von Bands wie The New Pornographers, Wolf Parade oder Frog Eyes gute Figur machen. Aufgenommen haben sie die Platte in relaxter Atmosphäre in einem muffigen Keller und sie haben sie auch gleich selbst produziert. Das erklärt die schmutzige LoFi-Patina und die ungewöhnlich […]
Swan Lake ist ein Zusammenschluss dreier Leute, die sonst in der zweiten Reihe von Bands wie The New Pornographers, Wolf Parade oder Frog Eyes gute Figur machen. Aufgenommen haben sie die Platte in relaxter Atmosphäre in einem muffigen Keller und sie haben sie auch gleich selbst produziert. Das erklärt die schmutzige LoFi-Patina und die ungewöhnlich räudig-psychedelischen Sounds. Ein echtes DIY-Spinnerprojekt eben. Die alte Methode Scheiße an die Wand zu schmeißen und zu gucken, was kleben bleibt, dürfte dabei herangezogen worden sein.
Die losen, minimalen Songgerüste, die oft auf daneben gesetzte Beats und seltsame Soundpartikel (viel kaputtes Orgelwerk) aufbauen, werden von klassisch untrainierten Gesängen durchzogen, die kryptisches Kauderwelsch intonieren. Kaskadenartige Auftürmungen akustischer Gitarrenwände und endlose Halleffekte befördern das Material ins endgültige Jenseits. Aus dem heiteren Angebot abenteuerlicher Schräglagen schälen sich mitunter richtige Songs mit Strophen und Refrains, die einiges hergeben. „A Venue Called Rubella“ kriegt von mir einen Award in der Kategorie Neo-Psychedelic. Wenn das mal nicht den Verkauf ankurbelt.
„Beast Moans“ betritt viel klangliches Neuland und ist eine derart gewagte Off-Mainstream-Produktion, dass sie jeder interessierte Indie-Hörer eigentlich nur lieben kann.