Form follows function: Atmosphärischer, aber keineswegs essentieller Dark-Disco Soundtrack auf den Spuren von David Lynch, Portishead und St.Vincent.
Das New Yorker Klanggespann The Golden Filter hat sich mit “Syndromes“ an einem Werk versucht, das mehr Soundtrack als Album sein soll. In Zusammenarbeit mit dem norwegischen Regisseur Kristoffer Borgli werkelten die Musiker an einer klangtechnischen Untermalung über die Geschichte eines jungen Mädchens, das mit ihrer Fähigkeit, anderen Menschen zu helfen, in eine kryptische, unerklärliche Unterwelt eintaucht. Dementsprechend sind die meisten Nummern der Platte mehr als kurze Sound-Improvisationen angelegt, die die klaustrophobische Atmosphäre des gleichnamigen Kurzfilms widerspiegeln sollen, denn als für sich selbst stehende Stücke. Schizoide Disko-Stampfbeats und angehauchter Gesang klingen dabei nach einer gelungenen Mischung aus Portishead und St.Vincent-Versatzstücken – nicht sehr eigenständig, aber eindringlich.
Bis auf den kongenial instrumentierten Opener “Mother“ sowie den von David Lynchs Twin Peaks inspirierten, äußerst sinnlichen Dark-Disco Track “For Your Broken Life“ ist die Musik von Golden Filter für sich selbst stehend und ohne deren Verflechtung zum visuellen Material leider zu nebensächlich aufgebaut, um sich eingehender mit ihr zu beschäftigen. “Syndromes“ klingt atmosphärisch, aber keineswegs essentiell.