In Guys Leben klafft eine Lücke.
Nach dem Tod seiner Tochter und der Trennung von seiner Frau wird seine Reise mit einem ausrangierten Fischkutter nicht nur zu einem Kräftemessen mit der Natur, sondern vor allem mit dem eigenen Schicksal. Abend für Abend schreibt Guy das Tagebuch eines Dazwischenlebenden, erzählt sich aus der Realität heraus und hinein in die Geschichte seiner Familie, wie sie hätte sein können. Erst die Begegnung mit Marta und deren Tochter Rhonda rüttelt an der Fassade dieses traumartigen Zustands.
Mit leiser, unprätentiöser Sprache und Proust’schem Beschreibungsgestus erzeugt Page größtmögliche Unmittelbarkeit. Die Figuren balancieren auf der Grenze zwischen Realität und Imagination, deren Verschwimmen ihre Unsicherheit umso stärker hervortreten lässt. Die Titel der Erzählfragmente in Form von Koordinatenangaben wirken dabei wie Guys Versuch, sich im Leben neu zu verorten. Pages Erzähltechnik lässt über Anflüge von allzu großer Sentimentalität und etwaige vorhersehbare Entwicklungen hinwegsehen. Ein Roman, der funktioniert.