In einer Zeit lange vor der Gleichmacherei der Online-Musikvermarktungsmaschinerie gab es in den Plattenläden des Vertrauens eine Sektion „Obskures“. Diese zumeist schmal bestückten Kistln hatten rund um den Globus einen fixen Bewohner: The Residents, eine US-Band, die sich seit den frühen 70er Jahren hinter Augapfel-Masken und surrealen Konzeptalben versteckt. Gut so, sagt die Fangemeinde. Das […]
In einer Zeit lange vor der Gleichmacherei der Online-Musikvermarktungsmaschinerie gab es in den Plattenläden des Vertrauens eine Sektion „Obskures“. Diese zumeist schmal bestückten Kistln hatten rund um den Globus einen fixen Bewohner: The Residents, eine US-Band, die sich seit den frühen 70er Jahren hinter Augapfel-Masken und surrealen Konzeptalben versteckt. Gut so, sagt die Fangemeinde. Das ist auch 2008 gut, in einer Zeit, wo viel mehr möglich sein sollte und die Messgrößen für künstlerische Radikalität verloren scheinen. Das aktuelle Konzept für das Album: Die Band erhält eine schlecht produzierte DVD von Freund Bunny, der sie um Unterstützung bittet, seinen auf der Insel Patmos verschollenen Bruder zu finden. Sie kommen mit der Suche nicht weiter und werfen ihr ganzes Können in die Schlacht, Bunnys Hinweise in Musik umzusetzen. Der Begriff Avantgarde klingt anachronistisch, bei den Residents trifft er aber nach wie vor zu.