The Crack Capone

Flying Lotus, Ikonika, Hudson Mohawke und DJ Assault springen durch den Club. In Chicago klingt so das Genre Juke, hier klingt so ein neuer Trend.

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Am Anfang war der Tanz und dann kam die Musik. Zumindest soll es bei Juke Music so gewesen sein. Beheimatet in Chicago hat sich das Genre seit einigen Jahren als beschleunigte Form von dortigem Ghetto House etabliert, der dazugehörige zackige Tanz („Footwork“) verlangte nach höherer Geschwindigkeit. Da außerhalb von Chicago kaum jemand von diesem Sound-Tanz-Konzept Kenntnis genommen hat, wirft Planet Mu nun eine Reihe von Platten auf den Markt, die nichts weniger als einen neuen (alten) Trend lostreten könnten. Die frische Gallionsfigur dazu ist der 20-jährige DJ Nate mit seiner Tracksammlung „Da Trak Genious“, als alter Juke-Hase dient DJ Rashad mit der EP „Itz Not Rite“. Nicht minder wichtig, weil langjähriger Juke-Veranstalter und -Produzent, ist DJ Roc. Mit seiner Veröffentlichung „The Crack Capone“ präsentiert er 20 seiner Stücke, die das Genre auf seinen wiederkehrenden Nenner bringen. In hoher Frequenz jagen sich Sample-Schnipsel und Percussions über einen satten House-Groove, dazu ein brummender Bass, der wiederum von ständigen Breaks und wiederkehrenden Vocalcuts geschichtet wird. Je nach Einsatz der Sound-Partikel fühlt man sich dann an Techno, Hip Hop, Grime oder Miami Bass erinnert. Hauptsache schwer hektisch, leicht tanzbar, gelegentlich mit Soul versetzt und alles gleichzeitig zusammengewürfelt. Da stete Wiederholung so wesentlich im Aufbau der Tracks ist, können 20 davon dann auch schon mal monoton klingen. Dennoch machen diese Fülle an Mikroexplosionen große Lust auf ein zurück in die Zukunft von Chicago.

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