Post Rock ist nicht gleich Post Rock. Red Sparowes setzen auf Theatralik und pompöse Melodien, die mit Leichtigkeit Spannung aufbauen.
Die Red Sparrowes veröffentlichen das erste Album ohne Visual-Künstler und Gitarrist Josh Graham, der 2008 die Post-Rocker verließ. Jetzt, 2 Jahre danach, erscheint das neue Album der verbleibenden fünf Künstler und – es geht auch ohne ihn. Greg Burns schnappt sich den Pedal Steel, Dave Clifford trommelt, die drei verbleibenden streicheln ihre Gitarren. Es harmoniert und bleibt sich treu. Rein instrumental, wie gehabt, fokussieren sich Red Sparowes auf eine klare Linie und fallen mit keinem der acht Stücke aus dem Rahmen. Der bekannte rote Faden zieht sich durch das gesamte Werk. Leichter Einstieg, Spannungsaufbau, Feuerwerk. Das Album erinnert an einen Tango. Man fühlt den Schweiß des Tanzpartners, Leidenschaft prickelt in der Luft, Gänsehaut rieselt über den Rücken, Begehren kommt auf. Es ist ein Stück Phantasie, dass die Musiker durch romantische, reißende und melancholische Instrumentalisierung erschaffen. Wimmernde Gitarrenriffs werden durch heftiges Schlagzeug zum Weitermachen aufgefordert, die Schuhe scheppern übers Parkett. Das Ende naht, die Gitarre wird leiser, erdiger. Es ist keine Gradwanderung. Red Sparowes legen einen bezaubernden Auftritt hin. Auch ohne Josh Graham.