Ein Projekt mit misslichen Zukunftsaussichten: Kurz nach der Aufnahme des Albums wurde bei Lumbar-Mastermind Aaron Edge multiple Sklerose diagnostiziert. Die Frustration und Verzweiflung ist dem Doom/Sludge-Metal bereits anzuhören. Beklemmend.
Die Geschichte des Aaron Edge führt einem die eigene Vergänglichkeit vor Augen. Wie im Interview auf der Website der von ihm mitbegründeten Lauf/Rad/Triathlon-Community #furtherfasterforever nachzulesen, hielt er sich bis vor Kurzem für einen der fittesten Menschen seiner Altersgruppe. Zumindest solange, bis nach dem Sport ein gewisses unerklärliches Kribbeln in seinem Körper auftrat. Aus dem Kribbeln wurden unerträgliche Schmerzen in den Händen, die sich bald überall im Körper ausbreiten sollten. Nach zahlreichen Arztbesuchen und einer Lumbalpunktion (Englisch: Lumbar puncture) die Diagnose: multiple Sklerose.
Die Aufnahmen zu "The First And Last Days Of Unwelcome" fielen genau in jene Zeit der sich immer weiter ausbreitenden Schmerzen. Dementsprechend beklemmend und düster sind die sieben gemeinsam mit Tad Doyle (von der legendären Grunge-Band Tad) und Mike Scheidt eingespielten Doom/Sludge-Metal-Songs auch ausgefallen. Während die Basslastigkeit in den druckvollen Momenten die Magengegend durchaus strapaziert, wirken die zwischendurch immer wieder eingestreuten disharmonischen Soundscape/Feedback-Passagen eher verstörend auf die Psyche.
All das macht "The First And Last Days Of Unwelcome" definitiv zu keinem angenehmen Album. Die Herausforderung sollte man aber trotzdem annehmen. Nicht zuletzt auch deswegen, weil mit den Band-Einkünften die Behandlungskosten für Aaron Edge abgedeckt werden sollen. Denn: Krankenversicherung – wie bei vielen anderen US-Künstlern ebenfalls – natürlich Fehlanzeige.