The Legend Of Zelda: Skyward Sword

Lord of Gameplay – Die traditionsverliebten Japaner zeigen Mut und überraschen mit grandioser Bewegungssteuerung. Ausgerechnet bei einer Serie, die jahrelang stillstand. Eine Meisterleistung!

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Vor 25 Jahren veröffentlichte Nintendo »The Legend Of Zelda« (NES, 1986). Seitdem gilt die Serie als Genre-Referenz; kein anderes Action-Adventure kam je an das nahezu perfekte Zelda-Gameplay heran. Dessen war sich auch Big N bewusst und erweiterte die erfolgreiche Rezeptur über weite Strecken nur zaghaft, während der Sprung in die dritte Dimension (»Ocarina Of Time«, N64, 1998) obligatorisch war und mehr als glückte, markiert »Majora’s Mask« ( N64, 2000) noch immer den Höhepunkt an Experimentierfreude. Danach polarisierte »Wind Waker« (Gamecube, 2003) durch seinen stylisch-kindlichen Cartoonlook, während »Twilight Princess« (Wii, 2006) für Traditionalisten die erste Wahl, für alle anderen aber schon zu viel der Hommage war – »Ocarina Of Time« mit Bewegungssteuerung. Letztere funktionierte bei Weitem nicht so gut wie von Fans und Entwicklern erhofft. Das lag vor allem daran, dass der Titel für Gamecube programmiert wurde, für die Wii-Version blieb kaum Zeit. Mit »The Legend Of Zelda: Skyward Sword« präsentiert Nintendo nun ein Abenteuer, das optisch wie eine Verschmelzung von »Wind Waker« und »Twilight Princess« anmutet – sehr schön. Doch nicht der eigenwillige Grafikstil ist es, der wesentlich ist, sondern erneut das Gameplay. Wii Motion Plus erscheint bei diesem Spiel als kleines Wunder: Niemals zuvor wurde Bewegungssteuerung besser in ein Videospiel implementiert. Es straft Kritiker und Traditionalisten Lügen, mit dem Wii sei lediglich planloses Fuchteln möglich. Stattdessen gewinnen nicht nur Rätsel und Geschicklichkeitsaufgaben an Tiefe, auch Auseinandersetzungen mit dem Feind sind spürbar intensiver: Schwertkämpfe waren auf Wii noch nie so intuitiv und verlangen dem Spieler ordentlich viel Taktik und Geduld ab. Die Dungeons, das Herzstück der Serie, sind erneut herausragend, herausfordernd und endlich besser mit der restlichen Welt verwoben. Zahlreiche Nebenquests lockern die überraschend fein erzählte Geschichte auf; manch Sammel- oder Suchaufgabe lässt jedoch Inspiration vermissen und fällt vom restlichen Abenteuer ab. Während es praktisch immer noch keine Sprachausgabe gibt, überzeugen hübsch gezeichnete Charaktere durch glaubhaft vermittelte Emotionen. Wer hätte gedacht, dass Nintendo das Künststück gelingt, Tradition derart raffiniert mit frischen Ideen zu verfeinern? »The Legend Of Zelda: Skyward Sword« ist der Beweis: Es gibt sie doch, die perfekte Motion Control.

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