Der Begleittext zum siebten Album von Anti-Flag bringt das aktuelle Problem dezidiert politischer Bands auf den Punkt: „Auch ohne George Bush sind Anti-Flag wichtiger als je zuvor!“, wird einem da in fetten Lettern entgegengeschrien.
Das mag stimmen, es gibt schließlich genug Probleme derer man sich annehmen kann, allerdings verfehlen Anti-Flag gleich in der ersten Nummer das Thema. Der anfängliche Paukenschlag „Sodom, Gomorrah, Washington D.C. (Sheep in Shepherd’s Clothing)“ ist eine Spitze gegen diejenigen, die die Bibel als Mittel zur Massenkontrolle missbrauchen. Diese Leute sind nicht mehr an der Spitze der Macht, der Song ein paar Jahre zu spät. Das ist schade, weil der Aufmacher, gebrüllt von Bassist Chris #2, einer der besten Tracks der Band seit Langem ist. 31 Minuten und elf Songs später kann man festhalten, dass dieses Album Anti-Flag in Höchstform zeigt. Melodiöser Punkrock, der die Moshpits zweifelsohne zum Kochen bringen wird, beinahe kitschfreie Sing-Alongs und vor Wut schäumende Texte. Darin sind Anti-Flag richtig gut.