Consolers of the Lonely

Jack White ist ein Meister der Schnörkellosigkeit – dennoch greift er auf dem neuen Album der Raconteurs tief in die Spielzeugkiste und scheut nicht davor zurück, auch mal poliert zu klingen.

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„Consolers of the Lonely“ fächert das Spektrum der Band weiter auf: Vom funkensprühenden Gitarren – Wahnsinn à la White Stripes bis hin zum an die Allman Brothers gemahnenden Country – Rock durchstreifen die Raconteurs ein weites Feld. Mit Bläsern, Geigen und Mandolinen steht auch arrangementtechnisch ein erweiterter Fuhrpark bereit.

Es scheint bei den Raconteurs den Konsens zu geben, dass Innovation nicht Not tut, wenn die amerikanische Blues- und Rock – Tradition doch alles bietet, was man sich wünschen kann: Gerade der seelenvolle Umgang mit vorhandenen Mitteln macht die Kompromisslosigkeit von „Consolers of the Lonely“ aus. White hat im Melodie- und Hook-Lieferanten Brendan Benson einen perfekten Widerpart, und die beiden Raconteurs-Köpfe bemühen sich, ihre Nikolaus – Krampus – Dualität stärker herauszuarbeiten: Im Titelsong tritt jeder mit einer anderen Riff – Signatur an, aus der anfänglichen Reibung wird Harmonie – so entsteht eine Spannung, die das ganze Album hindurch hält. „Consolers of the Lonely“ zeugt von Meisterschaft und spezieller Chemie – die Raconteurs wären damit vor 40 Jahren genauso Rockstars geworden wie heute.

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