„We dedicate this project to all of our friends in New Orleans who still have yet to recover from this nightmare“, liest man im Booklet des neuen, mittlerweile siebten Albums einer der derzeit bedeutendsten Gruppen im HipHop – Geschäft. Und mit wahrlich gewaltiger Kraft und linguistisch – geschulter Zunge bestreiten The Roots auf „Game Theory“ […]
„We dedicate this project to all of our friends in New Orleans who still have yet to recover from this nightmare“, liest man im Booklet des neuen, mittlerweile siebten Albums einer der derzeit bedeutendsten Gruppen im HipHop – Geschäft. Und mit wahrlich gewaltiger Kraft und linguistisch – geschulter Zunge bestreiten The Roots auf „Game Theory“ ein Wortgefecht, das sich wie eine Abrechnung mit der Bush – Regierung anhört. Dem düsteren Duktus der Lyrics und der Covergestaltung folgt diesmal auch das musikalische Gerüst, abermals von ?uestloves genialistischer Rhythmik und dem unnachahmlichen Gespür der Philadelphia Six für stimmungsvoll aufgeladene Collagen aus Streichern, Piano und Gitarren zusammengehalten.
Es gibt wenig zu lachen im US-Amerika unserer Tage, Party-Rap war aber ohnehin nie Motivation der Roots. „I know in this tryin’ time it feels confusin’ / That’s why I can’t tell y’all to dance to the music”, rappt Black Thought in „Can’t Stop This“, einem Tribute an J-Dilla, den unlängst verstorbenen Freund der Gruppe, der auch als Koproduzent zweier Tracks auf „Game Theory“ fungierte. The Roots werden unweigerlich auch mit diesem Album für großes Aufsehen sorgen, nicht weil sie als klassische Band eine Ausnahmeerscheinung im HipHop sind, sondern weil Form und Inhalt ihrer Spieltheorie näher am Puls der Zeit liegen als die so manch anderer kritischer Popinstitution. „Even if it gets worse / They can’t stop this“, heißt es im Abschlusstrack und das ist gut und wichtig so.