Die Frames, Glen Hansard – der Inbegriff des sympathischen, hoffnungsvollen Antihelden. Jeder, der ihn und seine Band je live gesehen hat, ist begeistert. Viel Ruhm, dafür weniger Geld, weil Hansard seine Träume immer auf seine Weise verwirklichen wollte. Sein Weg hat ihn dabei nach Prag geführt, die Stadt an der Moldau, in der Gustav Meyrink […]
Die Frames, Glen Hansard – der Inbegriff des sympathischen, hoffnungsvollen Antihelden. Jeder, der ihn und seine Band je live gesehen hat, ist begeistert. Viel Ruhm, dafür weniger Geld, weil Hansard seine Träume immer auf seine Weise verwirklichen wollte. Sein Weg hat ihn dabei nach Prag geführt, die Stadt an der Moldau, in der Gustav Meyrink seinen Golem suchte, in der Josef Skvorecky seinen Roman „Eine prima Saison“ schrieb, der die Basis für Glen Hansards und Marketa Irglovas vorliegendes Album war. Der Romanheld ist ein junger Don Juan, dessen tragikomischer Aspekt darin besteht, dass er nur kein wirklicher Held ist. Immer an der Grenze zum Absurd-Komischen, findet er Trost in der Musik.
Die Vertonung der Geschichte setzt auf Streicher, Hansards Gitarre und Irglovas Klavier. Eine Kombination, die leicht ins Auge gehen hätte können, doch Hansard schippert da erfahren durch. Die Stimmen harmonieren miteinander, das Klavier tänzelt, die Geigen geben sich pathetisch. So wird „Falling Slowly“, die Auskoppelung aus der letzten Frames-Platte, neu interpretiert, die Stimmen schrauben sich dabei hinauf bis zum Refrain, wo es aus vollen Kehlen tönt.
Bestes Stück auf dem Album ist „Drown Out“ – die Gitarre schiebt sanft vorwärts, das Klavier sagt: Versuch’s doch! Weiter hinten das titelgebende Instrumentalstück „The Swell Season“, das einen umhüllt wie zarter Nebel in einem goldgelben Herbstwald. Den Schlusspunkt setzt ein Bekenntnis: „How many times I’d be lost in the sea / If you weren’t there to rescue me.“ Das kann man durchaus auch über die Musik Glen Hansards sagen.