Kriegsführung bleibt auch in der Heimatfront dreckig. »The Veteran« überzeugt als UK-Terror-Thriller mit Spannung und sozialer Substanz.
»The Veteran« endet mit einem gnadenlosen Kopfschuss, um ein letztes Mal die Spirale der Gewalt zu verdeutlichen, die in den 90 Minuten zuvor als spannungsgeladener Geheimdienst-Thriller verkleidet wurde. Im Finale distanziert sich die Kamera schließlich vom heimgekehrten Kriegsveteranen und dessen post-traumatischen Abgründen, um seinen Krieg in Afghanistan gänzlich in ein verschmutztes London der Drogen und Bürgerkriege zu verlagern. Das Publikum gewinnt indes Raum, um die kunstfertig eingefädelte Terroristen-Agenten-Action plötzlich mit sozialer Realität zu verschränken. »The Veteran« überrascht positiv als Genre-Stück mit ungeschönter Ästhetik und Story-Substanz. Der politische Unterton ist zwar manchmal gar verschwörerisch, dafür besticht Hauptdarsteller Toby Kebbell mit seinem Körpereinsatz.