Der Überlebenskampf in der Zombie-Apokalypse wird härter. Gewohnt aufwendig inszeniert, besinnt sich die dritte Staffel wieder auf den fesselnden Beginn der Serie. Die Beklemmung nimmt endlich wieder zu.
»The Walking Dead« wächst dabei nicht nur formal (erstmals zählt die Staffel 16 Folgen), auch inhaltlich gewinnt die Serie an Dramatik und Fokus. Neben einer weiteren Steigerung der Action, und damit auch vermehrt kreativen und herrlich bösen Lösungen den Zombies den Schädel einzuschlagen, kommen endlich wieder klaustrophobische Momente auf und vergegenwärtigen so die schier ausweglose Situation der Überlebenden. Besonders das Misstrauen gegenüber anderen Überlebenden und damit verbunden das Unterlassen von Hilfeleistung offenbart nicht nur den steten Überlebensdrang, sondern zeigt auch die tiefgreifende Verzweiflung und Unsicherheit, die den Charakteren zusetzt. Ein überaus erfreulicher Wandel der Serie, in der die Schockmomente zwar zahlreich, jedoch auch vorhersehbar bleiben und mehr denn je die Gefahr von Abnutzung lauert. Fast genauso erfreulich ist die Vorstellung neuer Charaktere. Mit dem schießwütigen »Governor« und der Katana schwingenden »Michonne« treten die neuen Figuren durchaus abgedreht und erfrischend in Erscheinung. Beide orientieren sich stark an der Comicvorlage und bereichern die Serie mit einer eigenen Ästhetik und Verrücktheit. Insgesamt macht »The Walking Dead« sehr vieles richtig. Die Dialoge bleiben zwar nach wie vor ausbaufähig, im Verbund mit der packenden Inszenierung lässt sich das aber gut verschmerzen.