Them Crooked Vultures

2+2=4

Them Crooked Vultures ist die Supergroup der Stunde. Ihr von Rockfans aller Jahrgänge beinah hysterisch herbeigesehntes Debütalbum ergibt die Summer ihrer einzelnen Teile, nicht mehr und nicht weniger.

Aus rechtlichen Gründen werden Artikel aus unserem Archiv zum Teil ohne Bilder angezeigt.

1968 war es, als der Begriff Supergroup eingang in dei Geschichtsbücher fand. Damals erfunden um Aufnahmen von Kooper, Bloomfield und Stills würdigen zu können, bezeichnet das Wort seitdem die Zusammenkünfte großer Musiker mit großen Vorgeschichten. Dave Grohl (Foo Fighters, Ex-Nirvana) und Josh Homme (Queens Of The Stone Age) waren noch nicht auf der Welt als 1968 Led Zeppelin gegründet wurde, mit John Paul Jones am Bass. Seit 2009 bilden die beiden amerikanischen Jungspunde gemeinsam mit ihrem britischen Idol die momentan größte Supergroup der Rockwelt, Them Crooked Vultures. Es war zu erwarten dass bei einer derartigen Verdichtung von Talenten eine der großen Rockplatten des Jahres entstehen würde. Zur Vollkommenheit hat es dann nicht ganz gereicht.

Das selbstbetitelte Album ist ein Rohdiamant, der wie die logische und annähernd gleichberechtigte Verschmelzung der Sounds der jeweiligen Hauptbands auf erwartet hohem Niveau anmutet. Die Songs allerdings wirken oft wie nur in einer spontanen Session ausgespielte Skizzen. So groovt der Eröffnungstrack „No One Loves Me & Neither Do I“ eher verhalten, bis John Paul Jones den Song ab der Hälfte in einen Led Zeppelinesken Bassstampf zwingt und das Album tatsächlich eröffnet. Im folgenden „Mind Eraser, No Changer“ lässt Projektinitiator Dave Grohl zwar sein von den Foo Fighters bekanntes Gespür für Refrains aufblitzen, so richtig kommt auch der Song nicht in Fahrt. Die wohlgewählte Single „New Fang“ zeigt dafür im Anschluss was möglich ist, mit famosem Schlagzeugintro und einer unerbittlichen Basslinie mit der es Josh Hommes Gitarre aufnimmt, darüber seine eingängige Gesangslinie. Das bewusst zentral platzierte "Warsaw or the first breath you take after you give up" ufert in einen minutenlangen Jam aus, der zwar nach unbändiger Spielfreude aber nicht nach Konsequenz schreit. Mit “Gunman” steht an vorletzter Stelle eine tanzbare Nummer, die durchaus Hitpotential hätte, würde ihr nicht ein wenig die Abwechslung fehlen.

„Them Crooked Vultures“ klingt genau nach der Summe der involvierten Teile, ohne sich aber darüber erheben zu können. „This is, I hope, quite a long term project.“ sagt Jones im Interview. Dann kann es ja noch werden.

Newsletter abonnieren

Abonniere unseren Newsletter und erhalte alle zwei Wochen eine Zusammenfassung der neuesten Artikel, Ankündigungen, Gewinnspiele und vieles mehr ...