Österreichs bekanntester Designer gestaltet ein Buch, was so viel heißt wie: Er dokumentiert sein Schaffen der letzten Jahre mit reichlich Bild und Illustration und ein paar Absätzen erklärendem Text. Das Buch zerfällt im wörtlichen Sinn, sobald es aus dem Kartonschuber gerutscht ist, in 15 unhandliche, geheftete Bände. Das sieht dann ein bisschen wie die einzelgefertigte […]
Österreichs bekanntester Designer gestaltet ein Buch, was so viel heißt wie: Er dokumentiert sein Schaffen der letzten Jahre mit reichlich Bild und Illustration und ein paar Absätzen erklärendem Text.
Das Buch zerfällt im wörtlichen Sinn, sobald es aus dem Kartonschuber gerutscht ist, in 15 unhandliche, geheftete Bände. Das sieht dann ein bisschen wie die einzelgefertigte Diplomarbeit einer Kunststudentin aus, die sich einmal mit der Bedienbarkeit des Buches an sich beschäftigen wollte. Da es sich aber hier um Stefan Sagmeister handelt, ist das schon OK.
Eines der Hefte nimmt die Rolle eines Meta-Heftes ein und strukturiert die anderen 14, in denen sich zur großen Verwirrung 19 Kapitel befinden. Warum wurde nicht für jedes Kapitel ein Heft produziert? Egal. Die jeweiligen Arbeiten eines Kapitels spiegeln jeweils buchstabengetreu 19 Sentenzen wider, die den Titel des Gesamtwerkes ausmachen: Dinge, die Stefan Sagmeister in seinem Leben bisher gelernt hat. Seine Lebensweisheiten sind keineswegs anmaßend, sondern deklariert subjektiv und wahrscheinlich zu einem großen Teil leicht nachvollziehbar, handelt es sich doch um Aussagen wie: Being not truthful works against me; Having guts always works out for me; usw. usf. Jede dieser Aussagen ist in einem Werk Sagmeisters abgebildet, teils kommerziell, teils künstlerisch, jedenfalls sehr variantenreich, wenn nicht spektakulär.