Piratin in Seenot: Stimmgewaltiges Debut zwischen klassichem Songwriting und ausgeklügelter Reduziertheit mit Hang zur intimen Offenbarung.
Obwohl Dillon erst 23 Jahre alt ist, weilt wohl in ihrer Brust eine alte Seele. Absurderweise strahlen nämlich die Songs auf „This Silence Kills“ eine gewisse Altklugheit aus und werfen doch auf gleiche Weise einen Schatten an pathetischer Naivität. Am Klavier, als Hauptinstrument, und mit ihrer außergewöhnlichen Stimme, die unperfekt wie direkt klingt, ist Dillon eine ehrliche und gewiefte Geschichtenerzählerin von vergessenen Zahnbürsten und zu Spaghetti werdenden Beinen.
In Zusammenarbeit mit Thies Mynther, einer Hälfte con Phantom/Ghost und Tymer Fahri Özgönenc, der einen Teil des Post-Krautrock-Kollektivs MIT mimt, entstehen Songs, die von einer gewissen Reduziertheit leben und eine fast kuschelige Intimität offenbaren. Gespeist werden diese von klassischem Instrumentarium wie Streichern oder Bläsern und mit dezent elektronischen Akzenten zu einem Konglomerat an Zerrüttung und Hipness vereint.