Die dänische Band Tiger Baby ist einfach zu spät dran. Das Prinzip "Soundtüftler und Sängerin machen Eighties-Pop mit Elektronik-Einschlag" ist in den vergangenen Jahren bereits zu oft und zu gut von anderen ausformuliert worden. Das macht "Noise around Me" natürlich noch zu keinem schlechten Album, lässt es aber auch nicht unbedingt als sonderlich außergewöhnlich erscheinen. […]
Die dänische Band Tiger Baby ist einfach zu spät dran. Das Prinzip "Soundtüftler und Sängerin machen Eighties-Pop mit Elektronik-Einschlag" ist in den vergangenen Jahren bereits zu oft und zu gut von anderen ausformuliert worden. Das macht "Noise around Me" natürlich noch zu keinem schlechten Album, lässt es aber auch nicht unbedingt als sonderlich außergewöhnlich erscheinen.
Zugute halten muss man dem Trio aus Kopenhagen rund um Sängerin Pernille Pang, dass es sich von dem derzeit so angesagten Electrotrash- bzw. NuRave-Einflüssen bewusst fernhält. Dreckige Basslines und Sirenen-Synths sucht man auf diesem Album vergebens. Stattdessen scheinen die Bandmitglieder in ihrer Jugend viel Scritti Politti, OMD und Pet Shop Boys gehört zu haben.
Auf voller Albumlänge wird hier melodiöser 80er-Jahre-Pop – mit feinem elektronischem Überbau – abgefeiert. Da erscheint es nur konsequent, dass Tiger Baby vor kurzem auf dem dänischen Depeche-Mode-Tribute-Album "DMDK" mit einer Coverversion von "Strange Love" vertreten waren. Aber seinen Idolen allzu sehr nachzueifern bringt nur selten wirklich Großartiges hervor, und so klingt "Noise around Me" über weite Strecken wie eine moderne Version jener Auftragsplatten, die die Pet Shop Boys in den frühen 90ern Lisa Minelli und Patsy Kensit auf den Leib geschrieben haben – klarer und heller Gesang, tolle Melodien, eingängige Beats, aber in Summe dann doch alles etwas beliebig und austauschbar. Das können andere Vertreter des Genres (etwa Client oder Union of Knives) wesentlich besser.