Souveräner Coen-Western mit gutem Cast und harten Sprüchen, dem die unfokussierte Narration dann aber doch zusetzt.
»True Grit« der aktuellste Film von Joel und Ethan Coen, erfreut den Zuseher mit vielen Feinheiten. Dazu gehört nicht zuletzt der wie gewohnt erstklassig zusammengesetzte Cast mit Hailee Steinfeld als kämpferischem und willenstarkem Teenager-Girl, das den Tod ihres Vaters rächen will, und Jeff Bridges als versoffenem Marshall. Die Bilder sind exquisit und auch sonst ist vieles stimmig … und bleibt doch nur zum Teil in Erinnerung. Das liegt in erster Linie an der etwas unkonzentrierten Erzählweise, die man allerdings von den Coens gewöhnt ist. Die pure Narration interessiert sie nicht und so wird das große Abenteuer hier überraschend schnell und in eigentlich wenigen Szenen erzählt. Im Gedächtnis bleiben neben ein paar Bildern und den Schauspielern vor allem markige Sprüche; passend zur Rohheit des Settings. »True Grit« ist souveränes Coen-Kino und definitiv sehenswert – zu ihren Instant Klassikern wird auch dieser Film nicht zählen.