Britischer Post-Punk mit Weichspülfaktor, der in guten Momenten an New Order, viel zu oft aber an U2 erinnert. Resümee: Undeniably overhyped.
Die Hype-Maschine ist aktiviert: "Until Spring", das Debüt-Album der südenglischen Band Wild Palms, lässt derzeit die "Next Big Thing"-Rufe der britischen Musikpresse erklingen. Eine paar kantige 7“-Singles, ein Plattenvertrag beim renommierten One Little Indian Label und Berichte von brachialen Live-Konzerte verleiten auch den geneigten Kontinental-Europäer dazu, den Jungs aus dem südenglischen Chatham ein Ohr zu schenken. Das Ohr, das sich auf proklamierten Post-Punk einstellt (welcher sich in Wahrheit eigentlich Post-Post-Punk nennen müsste), wird aber sehr schnell von anbiedernden Weichspül-Rhythmen vergrämt. In guten Momenten ("LHC") klingen Akzente an, die an die frühen New Order erinnern. Die mittelprächtigen Songs ("Draw In Light", "Pale Fire") versprühen den Flair bemühter Jungmusiker, den hymnischen Wegen von Bands wie Arcade Fire oder The National nachzueifern. Tiefpunkte werden dort erreicht, wo es gefährliche Nahe in Richtung U2 geht. Resümee: Undeniably overhyped.