Alan Ball verfilmt mit »Unverblümt« den Roman »Towelhead«. Der Drehbuchautor von »American Beauty« und kreative Kopf hinter »Six Feet Under« und »True Blood« fühlt sich dabei thematisch sicher zu Hause – ihm gelingt aber kein Film, der als solcher funktioniert.
Die 13-jährige Jasira wird in den frühen 90ern von ihrer Mutter zu ihrem Vater geschickt, als sie sich vom Freund der Mutter die Schamhaare rasieren lässt. Beim strengeren Vater libanesischer Abstammung fühlt sie sich wenig zu Hause: Er kümmert sich lieber um seine neue Freundin und verbietet ihr Tampons ebenso wie den schwarzen Freund. Vom Nachbarn wird sie ungewollt per Finger entjungfert und auch sonst sprießt die Sexualität. Ball zeichnet die Figuren gewohnt grau, zeigt Verständnis für ihre Schwächen – schafft es aber nicht, eine interessante Story zu entwickeln. Unverblümt ist thematisch interessant, versagt aber formal als Film.