»Vanquish« ist gigantisch, schnell und ungewöhnlich bunt. Das traditionelle Setting wird in der gelungenen Action schnell zur Nebensache.
Platinum Games müssen sich mit ihrem vierten Titel beweisen. Das junge Studio mit den vielen Entwickler-Legenden im Team muss nach den Achtungserfolgen »Infinite Space«, »Mad World« und »Bayonetta«, die hauptsächlich die Kritiker begeisterten, nun einen echten Kracher landen. Ein Spiel, das auch auf dem westlichen Markt funktioniert. Shinji Mikami, immerhin Erfinder der »Resident Evil«-Reihe, entschloss sich für einen 3rd-Person-Shooter und ist als Director verantwortlich für »Vanquish«. Und ja, es kracht gewaltig. Als Sam Gideon gilt es, die Order of the Russian Star daran zu hindern, mit einer Raumstation als Waffe weiterhin die USA anzugreifen, nachdem San Francisco schon weitgehend zerstört wurde. Die Auseinandersetzungen finden auf der Raumstation statt, die als Setting für die Kämpfe in erster Linie riesig und bunt ist. Auch die Gegner sind wie das gesamte Spiel farbenfroh gestaltet und teilweise einige Gebäude hoch. Als Sam haben wir aber nicht nur die Unterstützung des Militärs, an dessen Seite wir kämpfen, sondern auch einen futuristischen Kampfanzug, der als Rüstung fungiert oder es uns ermöglicht, raketengetrieben auf unseren Knien über den Boden zu rutschen. »Vanquish« ist dementsprechend schnell und gigantisch, gibt einem das Gefühl, in einem übergroßen Kampf eine entscheidende Rolle zu spielen, lässt ständig vieles gleichzeitig passieren und bietet dem Spieler doch den benötigten Überblick. In Sachen Präsentation und Geschwindigkeit setzt »Vanquish« damit tatsächlich einen neuen Standard. Weniger weggeblasen wird man als Spieler leider vom unnötig traditionellen Setting. Die USA werden von einem russischer Splittergruppe angegriffen? Sam ist obercool, raucht und auch sonst recht eindimensional? Da hätte man sich auch etwas Ungewöhnlicheres einfallen lassen können, das der maßlosen Action besser entsprechen würde. Trotzdem: »Vanquish« setzt den Spieler stets ins Zentrum eines Shooter-Sturms und schlägt gekonnt die Brücke zwischen (einer asiatischen) Game-Tradition und modernen Spielen. Ein Blockbuster.