Neben den Videos, die live die Musik von Pendler komplettieren, war einer der Hauptschmähs des Pendler-Debüts „You Come To Me“ das Phänomen, dass sich Bedeutungen bei hoher Wiederholungsrate verändern können und fest Angenommenes mitunter unsicher wird.
In einem mindestens so offenen Feld an Einflüssen, Interpretationsmöglichkeiten und Weiterführendem befindet sich das aktuelle Album „We Went From Destruction“: Musikalisch als elektrifizierter Folk nur unzureichend beschrieben und inhaltlich zwischen narrativen Elementen, assoziativer Poesie und konkreter Aussage pendelnd, bietet das Album zwar zugängliche Stücke, die dennoch kaum fassbar sind. Wird die Musik nicht über den Kopfhörer gehört, scheinen nicht nur die auf der CD nicht vorhandenen Videos, sondern noch ganz andere Elemente willkürlich verloren zu gehen. Ganz klar, diesen Reichtum bietet Musik sehr selten und das ist ebenso faszinierend wie verstörend.