BLNRB importiert Berliner Techno nach Nairobi und versucht kenianische Clubmusik wieder zu exportieren. Nächstes Mal bitte spezifischer.
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BLNRB ist ein Projekt vom Goethe-Institut Nairobi und den DJ-Gebrüdern Teichmann, Modeselektor und Jahcoozi aus Berlin, das sich zum Ziel gesetzt hat, Clubscheinwerferlicht auf die kenianische Musikszene zu lenken. Gestartet wurde damit bereits 2009, nun liegt ein 18 Tracks umfassendes Album vor, das sich „Welcome to the Madhouse“ nennt und weniger traditionalistisch klingt, als man vermuten könnte. Die Einflüsse der kenianischen Musiker Ukoo Flani, Mister Abbas, Kimya, Lon´Jon, Nazizi oder Just a Band werden allesamt in einen Berliner Techno-Mantel gehüllt, der mal mehr, mal weniger nach Electronica, Dub, Hip Hop, Dancehall oder Electro-House klingt. Das eingängige „Msoto Millions“, von Ukoo Flani und Jahcoozi, ist Kennern bereits vom letzten Jahcoozi-Album bekannt .Dazu gesellt sich ähnlich griffiges wie der mäandernde Dub-Techno von „Ma Bhoom Bhoom Bhoom“, der plätschernde Ragga-Hip-Hop bei „Very Necessary“ oder der Electro-House bei „Living Room“. Die Liste der Tanzaufforderungen ist lang. Das Projekt ist ein vielfältiger Blumenstrauß, aber auch etwas unkonkreter Auftakt geworden. Zurück bleiben der Eindruck, dass hier vielleicht ein wenig mehr importiert als exportiert wurde und die Hoffnung auf eine kulturelle Nachhaltigkeit, die beim nächsten Mal ruhig auch spezifischer sein darf.