Die „Junge Burg“, die 12-köpfige Nachwuchstruppe des Burgtheaters, betreibt neben ihrem harten Ausbildungsjahr jeden letzten Samstag im Monat die so genannte Schauspielbar. Am 24. April ist sie wieder eröffnet.
Im Grunde ist es immer das gleiche: ein Abend in aller Munde, ein Treffpunkt der Theaterszene, eine Nacht der lustvollen Improvisation. Abwechslungsreicher ginge kaum. Seit knapp einem Jahr pilgern Theaterinteressierte – junge wie alte – ins Vestibül, die Kleinbühne des Burgtheaters. Weshalb die Schauspielbar aufgrund des großen Andrangs nun kurzerhand ins deutlich größere Kasino am Schwarzenbergplatz verlegt wurde.
Dem Publikum wird jede Art der darstellenden Kunst geboten. Es begibt sich ahnungslos auf eine kleine Reise voll gepackt mit Lesungen, Konzerten, Schauspiel, akrobatischen Einlagen, und allem was darstellerisch sonst noch in maximal 10 Minuten unterzubringen ist. Also eine ganze Menge.
Die „Junge Burg”-Teilnehmer führen dabei selbst durch den Abend, haben auch das Rahmenprogramm gestaltet, Szenen und Themenschwerpunkte selbst erarbeitet. Diesen Samstag führt ihre Reise ins Märchenland.
Sarah Scharl, Alis Peterhans und Tino Hillebrand sind drei der „Jungen Burg”-Schauspieler, die den Sprung geschafft haben. Auf sie warten nun das Max Reinhardt Seminar oder das Konservatorium Wien. Alle haben sie andere Beweg- und Hintergründe. Gemeinsam haben sie, dass sie es so richtig genießen, eine Plattform für andere Gleichaltrige schaffen und mitgestalten zu können.
Von Spielwut, die er ausleben kann und von Einblicken in kreatives Gestalten aber auch Licht, Technik und Musik, berichtet Tino Hillebrand. Seine Zukunft findet vorerst am Max Reinhardt Seminar statt. Er meint bloß kokett, dass man Shakespeare nicht mögen müsse, um die Schauspielbar zu besuchen.
Von Lampenfieber, das durch erhöhten Zigarettenkonsum gestillt werden muss, spricht Alis Peterhans, die ihre Schweizer Heimat hinter sich ließ, um in der Bühnenstadt Wien ihr Glück zu suchen. Dem Anschein nach werden es nicht nur die Bühnen Wiens bleiben.
Ein mutiger Schritt den auch Sarah Scharl wagt. Lampenfieber hat die Vorarlbergerin allerdings nicht zu bekämpfen – denn Sarah Scharl liebt die Bühne, genauso wie die Bühne sie liebt.
Eine Vorahnung, was jeden letzten Samstag im Monat in der „Jungen Burg“ passiert, vermitteln die Fotos von Gersin Livia Paya. Das nächste Spektakel findet am 24. April – diesmal zum Thema Märchenland – ab 20.30 im Kasino am Schwarzenbergplatz statt. Und falls es dem Publikum wie Hänsel und Gretel ergeht und es den Wen nach Hause nicht mehr finden sollte, gibt es im Anschluss auch diesmal eine Feier mit DJ, Tanz und Getränken.
Junge Burg – Schauspielbar
24. April, 20.30 Uhr
Kasino am Schwarzenbergplatz