Kurzfilme stehen, abgesehen von der Länge, dem Spielfilm nichts nach. Die Kurzfilm Spezialisten von Vienna Independent Shorts haben uns eine unverbindliche Empfehlung für die zehn besten Kurzfilme im Netz zusammengestellt.
Amourette by Maja Gehrig, Schweiz 2009, 5,5 min
"Die Schweizer Filmemacherin Maja Gehrig inszeniert ein atemberaubendes Ballett der Leidenschaft. Mit zwei Holzpuppen, die sich auf Schleifpapier einander hingeben - ein Liebesspiel im Wettlauf gegen die Zeit. Stimmungsvoll, intensiv und wunderschön." - Alexandra Valent Zum Film geht's hier.
Doodle Bug by Christopher Nolan, Großbritannien 1997, 3 min
"Ein Mann jagt in einer abgewrackten Wohnung einen unsichtbaren Käfer... mit überraschendem Ende. "Interstellar"-Regisseur Christopher Nolan erzählt seine Parabel in dreckigem Schwarz-Weiß und zeigt schon damals seine Vorliebe für düstere Scheinwelten." - Michael Reutz Zum Film geht's hier.
Der Sender schläft by Christoph Schwarz, Österreich 2013, 26 min
"Wo Idealismus auf Werbeminuten, Management-Sprech, Product Placement und die eigene Käuflichkeit trifft, kann der ORF nicht weit sein: Die zahlreichen Seitenhiebe machen diese Mockumentary zu einem kleinen Fernsehkunstwerk." - Michael Reutz Zum Film geht's hier.
Solipsist by Andrew Thomas Huang, USA 2012, 10 min
"Einer meiner Lieblingsfilme, weil der Film ziemlich genau in Bild und Ton erfasst, was Kurzfilm alles kann. Ein faszinierendes Meisterwerk, bunt und impulsiv, aber trotzdem schön subtil und surreal." - Marija Milovanovic Zum Film geht's hier.
The External World by David O'Reilly, USA/Irland 2010, 17 min
"Die Welt da draußen kommt einem manchmal ziemlich eigenartig vor - nicht nur jetzt, wenn sie an allen Ecken und Enden aus dem Ruder läuft. Davids Blick darauf ist satirisch, melancholisch und manchmal richtig böse. Ein großer Film." - Daniel Ebner Zum Film geht's hier.
The Big Shave by Martin Scorsese, USA 1967, 5,5 min
"Vielleicht der Referenzfilm für Kurzfilmfreunde schlechthin - und einer, der Urängste anspricht und niemanden kalt lässt. Vor allem niemanden, der/die schon mal einen Rasierer benutzt hat." - Daniel Ebner Zum Film geht's hier.
Trespass by Paul Wenninger, Österreich 2012, 11 min
"... weil der Film nicht nur visuell und technisch herausragend ist, sondern auch Grenzen überschreitet, die man nicht unbedingt erwartet, wenn man die Reise mit Paul beginnt." - Marija Milovanovic Zum Film geht's hier.
Ere Mela Mela by Daniel Wiroth, Frankreich 2000, 5,5 min
"Zwei Männer, ein Lied. Dieser Stop-Motion-Tanzfilm, lange Zeit nicht online verfügbar, vermittelt einfallsreich das Gefühl für das Zusammenspiel zweier Körper. Einmal gesehen, nie wieder vergessen. Die Welt braucht viel mehr solcher Filme!" - Alexandra Valent Zum Film geht's hier.
Maybe Not by Oliver Pietsch, Deutschland 2005, 5 min
"Kaum etwas ist stärker als die Sehnsucht nach Erlösung, die Angst vor dem Ende, der Schrei nach Freiheit - und kaum etwas ist berührender (und blutiger), als wenn dieser Sprung gewagt wird." - Julia Fabrick Zum Film geht's hier.
Nuit blanche by Arev Manoukian, Kanada 2010, 4,5 min
"Selten wird man von diesem einen Moment, in dem sich die Blicke zweier Fremder treffen, die Welt sich plötzlich langsamer dreht und die Liebe alle Hindernisse zu überwinden scheint, so stark in den Bann gezogen." - Julia Fabrick Zum Film geht's hier.
Die Einreichfrist für das Vienna Independent Shorts Festival ist verstrichen. Jährlich sammelt das Team des Festivals einen Haufen Kurzfilme um diese dann zu sichten, zu bewerten und mit ihnen das Festivalprogramm vollzustopfen. Obwohl es bei dem Festival um Kurzfilme geht, benötigt das Sichten des ganzen Materials schon seine Zeit. Mit der Liebe zum Kurzfilm ist das aber kein Problem. Als kleinen Anreiz, um sich selbst in den Kurzfilm zu verlieben, hat uns das Team des Festivals ihre persönlichen Top Kurzfilme im Netz verraten.
Wer jetzt neugierig geworden ist, kann sich die interessantesten Kunstwerke des letzten Jahres am Vienna Independent Shorts Festival von 26. – 31. Mai 2015 anschauen.