Schulz vs. Juncker

Wer wird neuer Präsident der EU-Kommission. Wir haben den Social Media Auftritt beider Kandidaten durchleuchtet.

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Die am Sonntag stattfindende Wahl zum Europäischen Parlament, ist zum ersten Mal in der Geschichte der EU auch eine Wahl bei der sich – zumindest in dieser Form – europaweit zwei Kandidaten gegenüberstehen und um den Posten des neuen Kommissionspräsidenten zittern. Auf der einen Seite der deutsche Sozialdemokrat Martin Schulz für die SPE, auf der anderen der Luxemburger Jean-Claude Juncker für die EVP. Wir haben einen Blick auf die Social Media Kampagnen beider Kandidaten geworfen und Reichweite, Engagement und Aktivität miteinander verglichen. Wer gewinnt die #EU2014 im Social Web?

Reichweite

Der erste Runde geht ganz klar an Martin Schulz, der 125.000 Facebook-Likes vorzuweisen hat, während Jean-Claude Junckers Fanpage nur 15.000 Fans zählt. Von den Dimensionen eines Barack Obama (über 40.000.000 Fans) sind sie beide damit ungefähr so weit entfernt, wie Europa geografisch von den USA. Auf Twitter bringt es Schulz auf 108.000 Followers und schlägt auch hier Juncker ganz klar. Nur 36.000 User erreichen dessen Tweets aus erster Hand.

Schulz hatte auf Facebook und Twitter von Beginn des Wahlkampfs an eine bessere Ausgangsposition. Er nutzte die intensive Phase des Wahlkampfs auch wesentlich besser, um neue Fans und Followers zu gewinnen. So steigerte sich Schulz in den letzten Wochen von 70.000 auf 125.000 Fans.

Für die Aushängeschilder des politischen Personals der EU sind diese Kennzahlen in beiden Fällen relativ mau.

Engagement

Auch in puncto Engagement kann Juncker Schulz nicht das Wasser reichen. Während es Schulz in den letzten vier Wochen bei Facebook auf über 145.000 Interaktionen brachte, macht die Facebook Page von Claude Juncker mit knapp 17.000 Interaktionen nur einen Bruchteil davon aus.

Interessant sind bei beiden Politikern die jeweils populärsten Postings der letzten Wochen. Es sind nämlich jeweils Postings, mit denen sie eine aktuelle Social Media-Initiative unterstützen. Bei Schulz ist es die Anti-Rassismuskampagne #WeAreAllMonkeys , die von den beiden Fußballern Dani Alves und Neymar ins Leben gerufen wurde. bei Junckers die Kampagne #Bringbackourgirls, die u.a. durch den Aufruf von Michele Obama, weltweit für Aufsehen sorgte.

Beide hatten also als Teilnehmer politischer Social Media Hypes ihre größten Erfolge im Netz.

Activity

Für beide Politiker sind ihre erfolgreichsten Postings eher untypische, die aus den üblichen Posting-Formaten ausbrechen und wohl genau deshalb viel Engagement erzeugen. Generell findet man auf beiden Seiten die üblichen Fotos aus dem Wahlkampf – Links zu eigenen Inhalten oder Hinweise auf bevorstehende Auftritte. Zum Teil recht informativ, aber bei bei weitem nicht so erfolgreich sind wie die beiden Top-Postings.

Die inhaltlichen Unterschiede zwischen den Postings beider Kandidaten liegen dabei bloß im Detail. Eine Kritik, die auch über das Web hinaus, auf die im Wahlkampf vertretenen, politischen Positionen der beiden zutrifft. Schulz gibt sich in seinen Postings meist volksnah und jugendlich. Juncker im Gefolge von anderen Politikern oder Journalisten – ganz staatsmännisch.

Fazit

Zusammenfassend bestätigt der Europa-Wahlkampf im Social Web das, was auch außerhalb der Sozialen Netzwerke über ihn gesagt wird. Er stößt auf eher verhaltenes Interesse. Die Inhalte der beiden Spitzenkanditaten werden, in ihrer derzeitigen Form, daran aber auch nur wenig ändern und wohl nur seh wenige EU-Skeptiker umstimmen doch zur EU-Wahl zu gehen.

Die Europawahl findet 25. Mai statt alle wichtigen Informationen findest du hier.

Anmerkung: Monopol Medien ist Eigentümer von The Gap und betreibt das Politometer gemeinsam mit Super-Fi und m-otion.

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