Letzten Sonntag war ich das erste Mal auf der Expo. Bei der Gelegenheit habe ich gleich mal im Österreich-Pavillon vorbeigeschaut. Architektonisch ist der ganz schön geworden, inhaltlich hat er aber nicht ganz so viel zu bieten.
Letzten Freitag war ja Österreich-Tag auf der Expo. Laut offizieller Expo-Website gab es neben einer Werner Faymann-Ansprache klassische Musik, Volksmusik, Ballett und eine Werner Schlager-Tischtennis-Exhibition. Ziemlich vorhersehbar irgendwie.
Zumindest musikalisch anders geben sich die skandinavischen Länder. Das abendliche Musikprogramm des Schweden-Tages am Sonntag bestritten beispielsweise Those Dancing Days und Sofia Jannok. Finnland schickt u.a. Jimi Tenor, Jori Hulkkonen und Stratovarius nach Shanghai.
Those Dancing Days (Bilder auf Flickr, Video auf YouTube) waren eigentlich auch der Grund für meinen sonntäglichen Expo-Besuch. Die Ticket-Verkäufe hinken ein wenig den Erwartungen hinterher und daher wird jetzt mit kleinen Tricks versucht die Bilanz zu verbessern. Beispielsweise kann man mit den Abendtickets um 90 RMB (etwas mehr als 10 Euro) jetzt bereits eine Stunde früher (ab 16 Uhr) aufs Gelände. Da das abendliche Musikprogramm erst um 20 Uhr begonnen hat, war vorher noch ein wenig Zeit, um ein paar Pavillons zu besuchen, bei denen es keine ewig lange Warteschlange gab.
Österreich-Pavillon
Vor dem Österreich-Pavillon musste man nur rund 10 Minuten warten. Im Verhältnis zu den anderen Pavillons ist das von SPAN & Zeytinoglu designte Gebäude recht klein ausgefallen. Dafür ist es wirklich sehenswert – zumindest von außen. Insgesamt gibt es drei Ausstellungsräume, einen Shop (mit vielen Heindl- und Darbo-Produkten) und ein Restaurant mit Schanigarten.
Inhaltlich setzt man voll auf Tourismus-Förderung. Begrüßt wird man von Männern in Lederhosen bzw. Frauen in moderner Tracht. In Raum 1 fällt Schnee von der Decke (Besucher können Schneebälle gegen die Wand werfen). In Raum 2 soll Waldklima simuliert werden. Abgesehen von den Projektionen funktioniert das allerdings nicht so gut. Und in Raum 3 spielen alle paar Minuten Streicher auf bzw. werden die chinesischen Besucher dazu animiert "Servus" zu sagen (siehe Videos).
Bedenkt man das Thema der Expo ("Better City Better Life") also eine klare Themenverfehlung. Die chinesischen Besucher (vor allem die Kinder) sind aber sowohl vom Schnee als auch von der klassischen Musik sehr angetan. Insgesamt gesehen werden die Ziele der Tourismusförderung also voll erfüllt. Besonders kreativ ist das allerdings nicht.