Sharktank haben mit »Acting Funny« ein Album am Start, auf dem trotz guter Laune große Themen wie Orientierungslosigkeit, Emanzipation und Selbstakzeptanz Platz finden.
Die Glitzerbadekugel von Lush zergeht langsam im heißen Badewasser. Farbschlieren bilden wobbly Muster auf der Oberfläche, bunter Schaum auf deiner Haut und ein undefinierbarer, zuckersüßer Duft breiten sich langsam aus. Sharktank vertonen mit ihrem zweiten Album »Acting Funny« den perfekten Self-Care-Abend. Nach dem extrem erfolgreichen Debüt »Get It Done« wartet Sharktanks zweites Album zwar nicht mit neuem, aber doch mit gefestigtem Sound auf: Dreamland-Synths, verzerrte Gitarrenriffs im Seventies-Style und der dialogische Pingpong-Gesang zwischen Katrin Paucz, die man als Gitarristin von Bilderbuch kennt, und Michael »Mile« Lechner prägen auch diese LP. Die 15 Titel wirken wie auf Zuckerwatte gebettet: Paucz’ und Lechners Stimmen gleiten auf einem Meer aus blubbernden Synths, die von Marco Kleebauer (Leyya) stammen, und verspielten Gitarrenriffs dahin. Als Topping kommt hie und da ein bisserl Autotune zum Einsatz, eingängige Melodien laden zum Mitsingen, die Lyrics zum Sinnieren ein.
Es wird poppiger
Rap und Rock reichen sich, wie schon auf dem Debüt, die Hand. Bei Titeln wie »Never Ever Ever« oder »Sleeping« offenbart sich aber eine neue Richtung: Es wird poppiger. Die Drums geben den Viervierteltakt vor, catchy Tunes sichern den Wiedererkennungswert und auch die Lyrics sind mit Mental-Health-Issues und Empowerment am Puls der Zeit. Es geht um Selbstzweifel und Orientierungslosigkeit: »I was questioning myself lately.« Aber auch um Emanzipation: »You don’t have to take care of me / I’m doing pretty good on my own.« Mit »Acting Funny« im Ohr fällt es leicht, sich aus dem eintönigen Alltagsgrau hinein in schönere Realities zu träumen: Afterwork-Aperol im Palmenschatten. Einzig die drei Interludes, die wie persönliche Sprachmemos aus dem Alltag erzählen, reißen einen aus dem Tagtraum heraus.
Das Album »Acting Funny« von Sharktank erscheint am 24. März 2023 bei Humming Records. Die nächsten Konzerttermine der Band lauten: 12. April, Regensburg (DE), Alte Mälzerei — 13. April, Wiesbaden (DE), Schlachthof — 14. April, Osnabrück (DE), Popsalon — 15. April, Dresden (DE), Polimagie Festival — 25. April, Berlin (DE), Lido — 26. April, Hamburg (DE), Molotow Club — 27. April, Leipzig (DE), Naumanns — 28. April, München (DE), Ampere — 2. Mai, Salzburg, Rockhouse — 3. Mai, Linz, Posthof — 4. Mai, Graz, PPC — 5. Mai, Erlangen (DE), Unter einem Dach — 17. Mai, Wien, Flex — 18. Mai, Innsbruck, Die Bäckerei.